Freigabeliste für den Einsatz von Biodiesel in der Binnenschifffahrt veröffentlicht

In der aktuellen Freigabeliste sind Motoren für die Binnenschifffahrt aufgeführt, für die der Einsatz von Biodiesel durch die Hersteller zugelassen ist. Insbesondere Scania Marine Engines sticht durch zahlreiche Freigaben für reinen Biodiesel (B100) hervor. Andere Hersteller lassen Beimischungen wie B7 (bis zu 7 Prozent Biodiesel), B20 und B30 zu. Biodiesel vermindert den Anteil der Feinstaubemissionen, ist nicht als Gefahrgut eingestuft und besitzt die niedrigste Wassergefährdungsklasse. „Biodiesel ist ideal für die Binnenschifffahrt geeignet. Im Falle einer Havarie wären die Schäden für die Umwelt deutlich geringer als bei fossilem Schiffsdiesel, da Biodiesel leichter biologisch abbaubar ist“, sagte Detlef Evers, Geschäftsführer beim Mittelstandsverband abfallbasierter Kraftstoffe (MVaK). Der Verband ist einer der Herausgeber der Freigabenliste, zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement Biodiesel (AGQM), der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) sowie dem Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB).

„Mit der Freigabeliste zeigen wir, dass höhere Anteile von Biodiesel in vielen Fällen heute schon zum Einsatz kommen können, um auch in der Binnenschifffahrt die CO2-Emissionen signifikant zu senken. Biodiesel wird in Deutschland hauptsächlich aus Rapsöl und gebrauchten Speiseölen hergestellt“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim VDB.

Für die Schifffahrt in Deutschland und in vielen anderen europäischen Ländern gibt es bislang keine Vorgaben zur CO2-Minderung. Auch ist sie derzeit nicht in den Emissionshandel der Europäischen Union eingebunden. Weil die Erneuerungsrate der Binnenschiffflotte gering ist und Schiffe zum Teil noch viele Jahre im Einsatz sein werden, ist Klimaschutz durch den Einsatz von Biodiesel im Schiffsbestand ein besonders probates Mittel. „Nachhaltig produzierter Biodiesel ist hervorragend geeignet, um in Bereichen wie der Binnenschifffahrt die Treibhausgasemissionen zu senken, in denen hierfür mittel- und langfristig kaum andere technische Lösungen zur Verfügung stehen“, sagte Stephan Arens, Geschäftsführer der UFOP.

Biodiesel mindert den Treibhausgasausstoß um 65 bis 93 Prozent im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen. Biokraftstoffe müssen entsprechend den gesetzlichen Vorgaben nachhaltig produziert werden. Deshalb darf für die Rohstoffe kein Regenwald gerodet, Torfmoor entwässert oder Grünland umgebrochen werden. Auch die korrekte Einstufung von Abfällen und Reststoffen wird durch Zertifizierungssysteme kontrolliert.

Die meisten Motorenhersteller empfehlen, Biodiesel zu verwenden, dessen Lieferanten und Produzenten über ein kontrolliertes Qualitätssicherungssystem verfügen. Die gesicherte Qualität des Biodiesels ist ein entscheidender Baustein, wenn Schiffsmotoren mit B100 oder Biodieselbeimischungen betrieben werden sollen. „Die AGQM stellt in strengen Prüfverfahren sicher, dass über Produktion, Handel und Transport die aktuellen Vorgaben der geltenden Normen erfüllt werden. Wir gehen in unseren Anforderungen sogar über die maßgebliche DIN EN 14214 hinaus. Durch unangekündigte Beprobungen bei unseren Mitgliedern prüfen wir, dass der von ihnen hergestellt Biodiesel diese verschärften Qualitätskriterien einhält und der resultierende Kraftstoff somit von hervorragender Qualität ist“, betonte Dr. Richard Wicht, Geschäftsführer der AGQM.

Kontakt:
Dr. Richard Wicht,
Geschäftsführer AGQM e.V. (info@agqm-biodiesel.de)

Ansprechpartner
Frank Brühning

Pressesprecher
+49 (0)30 726259-54
bruehning@
biokraftstoffverband.de

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